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Der Tango hat schwarzafrikanische und kubanische Wurzeln, die weit ins neunzehnte Jahrhundert zurückreichen. Italienische und spanische Einwanderer am Río de La Plata haben diese Musik auf ihre Weise "gezähmt" und so entstand eine populäre, zunächst ausschließlich argentinisch/uruguayische Tanzmusik, deren Rhythmen und Tanzformen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt raffinierter wurden. In den Zwanziger und Dreißiger und schließlich noch einmal in den Achtziger und Neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verbreitete sich der Tango schließlich über die ganze Welt und wurde vielseitiger, komplexer und anspruchsvoller. Wagemutige Komponisten, Arrangeure und Musiker, allen voran der geniale Osvaldo Pugliese, entfernten sich vom Stil ihrer Vorgänger und schufen spannungsvolle Melodien und einen unverwechselbaren Orchestersound, der zunächst nur einige wenige, schließlich aber die Massen begeisterte. Seit zwei Jahrzehnten experimentieren Tangomusiker auch mit elektronischen Stilelementen; der Neotango wurde durch sie zur multikulturellen Musik. Parallel dazu haben viele argentinische Tanzlehrer Bewegungselemente des Balletts assimiliert und elegante Figuren geschaffen, mit denen ein Tanzpaar auf sehr subtile Weise den Launen der Musik Ausdruck verleihen kann. Getanzter Tango ist ein improvisiertes, kreatives Spiel und keine Dressur mit Geboten und Verboten. Die Gelenke werden nicht ruiniert, sondern gestärkt und das liegt an der Weichheit und Eleganz der Bewegung, die ganz anders ist als bei den übrigen westlichen Tänzen. Tango steckt voller Überraschungen, tänzerisch und musikalisch. Sein Wesensmerkmal ist die spannungsvolle und doch sehr sensible Umarmung: die Dame wird nicht niedergerungen, sondern antwortet auf einen Bewegungsimpuls - oder auch nicht ... |
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Hochschulsport der Universität Stuttgart
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